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Internationale Kunst im Leopold Museum

Progressiv ausgerichtete Galerien, etwa die Galerie Miethke, oder Vereine wie das Künstlerhaus, die Secession oder der Hagenbund wurden in der Donaumetropole um 1900 zu Drehscheiben eines besonders fruchtbaren künstlerischen Austauschs. Auguste Rodin (1840–1917) und sein italienischer Rivale Medardo Rosso (1858–1928), der Schweizer Ferdinand Hodler (1853–1918) und der Belgier George Minne (1866–1941) waren nur einige von den Künstlern, die in Wien impulsgebend ausstellten und deren Werke man für private und öffentliche Sammlungen erwarb. Oskar Kokoschka war mit der Malerei der Brücke-Künstler vertraut, Egon Schiele zollte den Skulpturen Wilhelm Lehmbrucks (1881–1919) Bewunderung. Die Abkehr von den akademischen Konventionen, der gesteigerte Individualismus und der Mut zur Abgründigkeit kennzeichneten über Landesgrenzen hinweg einen neuen Zeitgeist.