Herbert Boeckl
Eine konstante und prägende Figur des österreichischen Kulturbetriebs
Der Kärntner Maler Herbert Arthur Paul Boeckl (1894–1966) zählt zu den zentralen Figuren der Moderne des 20. Jahrhunderts in Österreich. Nach erfolgloser Bewerbung an der Wiener Akademie 1912 war Boeckl, der bis zur ersten Staatsprüfung Architektur an der Technischen Hochschule studierte, Autodidakt. Seine ersten künstlerischen Arbeiten zeigen noch den Einfluss des Impressionismus und Symbolismus. Zusehends lockerte sich sein Pinselduktus und das expressive Moment gewann Oberhand. Die Farbe emanzipierte sich über das Dargestellte. Nach einem kurzen Intermezzo einer formauflösenden Malerei fast grafischer Qualität, wie beim Liegenden Frauenakt (1919), verdichtete er seine Malerei mittels eines pastosen und kompakten Farbauftrags zu ungeheurer Dichte, die eine eigenständige Variante expressiver Malerei darstellt. Das Hauptwerk des Künstlers, Gruppe am Waldrand (1920), sowie das Stillleben mit Taube (1922), die sich beide in der Sammlung des Leopold Museum befinden, sind dafür beispielgebend.
In seinen Zeichnungen und Aquarellen dominiert jedoch über die Jahre hinweg eine lockere, freie Strichführung und Textur. Nach 1945 setzte sich Boeckl vermehrt mit dem Kubismus und abstrakten Tendenzen auseinander. Seine Malerei tendierte zu betonten, fast collageartig angeordneten Farbflächen und geometrisierenden Formen, wobei er jedoch dem Gegenständlichen verhaftet blieb.
Prägend für die nachfolgende Künstlergeneration blieb Boeckl durch seine Professur ab 1935 an der Wiener Akademie, wo er ab 1939 den für alle Student*innen verpflichtenden Abendakt leitete. Nach dem Zweiten Weltkrieg zeichnete er als Rektor für die Professuren der Künstlerkollegen Fritz Wotruba (1907–1975) und Albert Paris Gütersloh (1887–1973) verantwortlich. In der Sammlung des Leopold Museum befinden sich zwölf Gemälde, über 30 Papierarbeiten und ein skulpturales Werk des Künstlers.
In seinen Zeichnungen und Aquarellen dominiert jedoch über die Jahre hinweg eine lockere, freie Strichführung und Textur. Nach 1945 setzte sich Boeckl vermehrt mit dem Kubismus und abstrakten Tendenzen auseinander. Seine Malerei tendierte zu betonten, fast collageartig angeordneten Farbflächen und geometrisierenden Formen, wobei er jedoch dem Gegenständlichen verhaftet blieb.
Prägend für die nachfolgende Künstlergeneration blieb Boeckl durch seine Professur ab 1935 an der Wiener Akademie, wo er ab 1939 den für alle Student*innen verpflichtenden Abendakt leitete. Nach dem Zweiten Weltkrieg zeichnete er als Rektor für die Professuren der Künstlerkollegen Fritz Wotruba (1907–1975) und Albert Paris Gütersloh (1887–1973) verantwortlich. In der Sammlung des Leopold Museum befinden sich zwölf Gemälde, über 30 Papierarbeiten und ein skulpturales Werk des Künstlers.