Egon Schiele
„Mein Wesen, mein – Verwesen“
In seinem kurzen, von der Spanischen Grippe beendeten Leben schuf Egon Schiele (1890–1918) ein Œuvre, das für seine Zeit so symptomatisch wie wegweisend war. Nach der Gründung der Neukunstgruppe im Sommer 1909 feierte er aufsehenerregende, umjubelte wie auch kritisierte Auftritte am Kunstparkett und entwickelte sich zum Wortführer einer Generation von jungen, ambitionierten Künstler*innen. Im Zentrum seiner Kunst stand von Beginn an die Reflexion der eigenen, brüchigen Identität, die sich in zahllosen Selbstdarstellungen, aber auch – in übertragener Form – in seinen Landschafts- und Städtebildern niederschlug. Schiele stilisierte sich in seinen Werken und Briefen als Wissender und Sehender, fähig zu intensiver Wirklichkeitsempfindung und Wahrheitsschau. Leiblichkeit und Sexualität verknüpfte er mit existenziellen Fragestellungen und brachte damit jene in Wien um 1900 so breit diskutierte Krise des Individuums zum Ausdruck.
Mit 43 Gemälden aus allen Schaffensphasen, über 200 Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie zahlreichen Autografen und Fotografien beherbergt das Leopold Museum die weltweit umfassendste und bedeutendste Sammlung von Werken dieses herausragenden Protagonisten des österreichischen Expressionismus.
Mit 43 Gemälden aus allen Schaffensphasen, über 200 Aquarellen, Zeichnungen und Druckgrafiken sowie zahlreichen Autografen und Fotografien beherbergt das Leopold Museum die weltweit umfassendste und bedeutendste Sammlung von Werken dieses herausragenden Protagonisten des österreichischen Expressionismus.