Obstgarten, 1918/19

Zwei hohe Berge im Hintergrund bilden den Rahmen für einen kleinen Obstgarten, der sich mit schmalen, fast blattlosen Bäumchen leicht diagonal im Vordergrund präsentiert. Wahrscheinlich handelt es sich um eine Kärntner Landschaftsdarstellung. Die Art des Farbauftrags lässt ein Flimmern und Vibrieren verspüren, die trotz des gekonnt reduzierten malerischen und koloristischen Einsatzes ungemeine Kraft und Energie versprüht. Das frühe Blatt in Aquarell und Öl beweist die Meisterschaft Herbert Boeckls (1894–1966) als Zeichner. Die Auflösung der Formen hin zu einem befreienden rhythmischen Spiel der Linien und Flächen prägen seine individuelle Handschrift auf Papier. Inspirierend wirkten Werke des (Post)-Impressionismus, von Vincent van Gogh (1853–1890) und Wassily Kandinsky (1866–1944).

KJ, 2023