Brustbild einer jungen Dame im Profil nach links, genannt Engländerin, 1904/05

Rund 15 in den Jahren 1904/05 entstandene Bildnisstudien sind bekannt, die Gustav Klimt (1862–1918) von einem einzigen Modell anfertigte, dessen Apostrophierung als Engländerin von Erich Lederer überliefert ist. Das Aussehen dieses Modells wird von einer Stupsnase und einer weich geformten Hals- und Schulterpartie gekennzeichnet, die Klimt zu einer Vielzahl von Profilstudien inspirierten. In mehreren von ihnen, so auch im Blatt des Leopold Museum, kontrastiert Klimt die präzis gezogenen Konturen von Gesicht und Hals mit einem leicht schraffierten Hintergrund, wodurch sich die Formen reliefhaft abheben. Die besonders feine Strichführung im vorliegenden Porträt hat Klimt durch den Einsatz von Buntstiften und Weißhöhungen noch akzentuiert. Das Blatt besitzt eine effektvoll platzierte Ovalsignatur Klimts. Zudem wurde es 1919 in dem von Gilhofer & Ranschburg publizierten Mappenwerk zu Klimts Zeichnungen aus der Sammlung Lederer reproduziert.

FS