Brustbild einer Dame mit ornamentierter Bluse. Studie zu Bildnis Ria Munk III, um 1917

Das Blatt stellt eine Studie für das Gemälde Bildnis Ria Munk III dar, das von Gustav Klimt (1862–1918) 1917 begonnen wurde und nicht mehr vollendet werden konnte. Von den über zehn bekannten Kopfstudien, die Alice Strobl mit dem ganzfigurigen Bildnis in Zusammenhang bringt, kommt die Zeichnung des Leopold Museum der gemalten Version zweifellos am nächsten. Das Blatt zeigt dasselbe ovale Halbprofil mit dem markant gerundeten Kinn und den lächelnden Lippen. Allerdings ist in der Zeichnung der Oberkörper nach rechts gedreht, in der gemalten Fassung dagegen nach links. So wie die übrigen bekannten Gesichtsstudien zum Bildnis Ria Munk III weist auch diese neben Bleistift die Verwendung von Buntstiften und Weißhöhungen auf, was der Arbeit einen malerischen Reiz verleiht. Die originellen Arabesken am Kleid der Dargestellten schmücken auch in der gemalten Ausführung das Kleid der Porträtierten, konnten von Klimt dort allerdings nicht mehr ausgeführt wurden. Die Zeichnung wird durch eine Blocksignatur Klimts nobilitiert, was auf einen Verkauf des Blattes durch den Künstler schließen lässt.

FS