Brustbild einer Dame im Profil nach rechts mit geschlossenen Augen. Studie zu Die Jungfrau, 1911/12

Alice Strobl bringt mit der Mittelfigur des 1913 entstandenen Gemäldes Die Jungfrau von Gustav Klimt (1862–1918) mehrere Einzelstudien von Gesichtern in Verbindung, darunter auch die vorliegende Profilzeichnung einer Frau mit geschlossenen Augen. In der gemalten Version findet sich zwar keine vergleichbare Profildarstellung, doch begegnet man ähnlichen Physiognomien in weiteren Studien von Liegenden für dasselbe Gemälde, so auch in der Zeichnung Liegender weiblicher Halbakt mit hochgeschobenem Hemd nach links, darüber Kopfstudie. des Leopold Museum. Diese zeigt die kleinformatige, von Klimt begonnene und wieder durchgestrichene Studie eines Halbprofils, dessen Physiognomie eine gewisse Nähe zum weiblichen Profil des vorliegenden Blattes aufweist. Dieses erfasst Klimt mit leicht intermittierenden, immer wieder neu ansetzenden Konturlinien und betont den fliehenden Charakter des strengen Profils. Eine weitere, vergleichbare Kopfstudie für dieselbe Figur im Gemälde Die Jungfrau findet sich gleichfalls im Leopold Museum. Das vorliegende Blatt ist durch eine Blocksignatur Klimts ausgezeichnet, was auf eine mögliche Verkaufsabsicht des Künstlers schließen lassen dürfte.

FS