Frauenkopf im Halbprofil nach links, um 1916

Wie so viele der in den Jahren 1915 und 1916 von Gustav Klimt (1862–1918) angefertigten Bildnisstudien lässt sich das vorliegende Blatt mit keinem konkreten Porträt in Verbindung bringen. Die Sammlung Leopold besitzt insgesamt drei solcher anonymer Bildnisstudien aus dieser Periode. Die Zeichnung beschränkt sich auf die Wiedergabe eines Halbprofils in leichter Untersicht, ohne Andeutung von Hals und Oberkörper, wie sonst in den meisten anderen Bildnisstudien üblich. Aus der von Alice Strobl zusammengestellten Chronologie wird ersichtlich, dass sich das Gesicht dieses Modells offensichtlich auch in anderen Blättern findet. Klimt scheint sich für dessen Gesichtszüge somit besonders interessiert zu haben. Mit erstaunlicher Sicherheit erfassen wenige Striche das Ovalrelief des Kopfes samt seiner perspektivischen Verkürzung, die Korrekturstriche am Kinn kennzeichnen Klimts spontane Arbeitsweise.

FS