Stehende nackte Schwangere nach links, zwei Kompositionsentwürfe rechts. Studie zu Die Hoffnung I, um 1902

Die Darstellung einer nackten Schwangeren zeigt in ihrer markanten Profilstellung und den über den Bauch gelegten Händen eine große kompositorische Nähe zu dem 1903/04 von Gustav Klimt (1862–1918) geschaffenen Gemälde Hoffnung I. Einziger Unterschied besteht in der Blickrichtung der Frau, die in der Studie nach unten weist, während sie sich im ausgeführten Gemälde direkt an die Betrachtenden richtet. Höchst bemerkenswert sind zwei bildhafte Kompositionsentwürfe, die rechts neben der Darstellung der Schwangeren aufscheinen. Die obere Darstellung zeigt vier Schwangere, drei im Profil und eine in Vorderansicht, wobei die Schwangere am rechten Rand mit Blumen umrahmt wird. Eine ganz ähnliche Komposition findet sich auf einem weiteren Blatt in größerer Version wieder. Die untere Skizze zeigt drei Frauen in Nonnentracht, wofür sich ebenfalls ein weiterer, größerer Entwurf findet. In der offensichtlich von Klimt angestrebten Gegenüberstellung von Schwangeren und Geistlichen vermutet Alice Strobl eine Auseinandersetzung mit den Allegorien der vita activa und der vita contemplativa.

FS