Gustav Klimt (1862–1918) griff in seinem 1903/04 entstandenen Gemälde
Hoffnung I mit der Darstellung einer hochschwangeren nackten Frau ein für seine Zeitgenoss/*innen hoch brisantes Thema auf. Das Blatt des Leopold Museum, eine der zahlreichen Bleistiftstudien mit denen sich Klimt dem Thema annäherte, präsentiert in einer Version mit rotem Farbstift noch ein frühes Motivkonzept, das die Schwangere in Begleitung des Mannes zeigt, der schützend den Arm über sie gelegt hat. Raffiniert rückt Klimt den Bauch der Frau in den Mittelpunkt der Komposition, wodurch die Verbundenheit des Paares auch formal unterstrichen wird. Formale und motivische Ähnlichkeiten finden sich auch mit dem sich umarmenden Liebespaar im
Beethovenfries. In der Ausführung des Gemäldes
Hoffnung I entschied sich Klimt jedoch für die Darstellung der Schwangeren ohne Partner, zunächst alleine in einer Landschaft, in der endgültigen Fassung dann in Gesellschaft der furchterregenden Allegorien von Tod, Krankheit, Alter und Irrsinn.
FS