Stehende Tänzerin nach rechts mit Ballentrée, 1904

Die Zeichnung zählt zu jener Gruppe, die Alice Strobl unter dem Thema „Tänzerinnen“ zusammenfasst. Wenngleich das dargestellte Modell keine heftigen Tanzbewegungen vollführt, kann vor allem seine extravagante Handstellung als tänzerisch-mimische Inszenierung interpretiert werden. Die auffällige Drapierung, bislang als Rüschenkleid apostrophiert, ist in Wahrheit die Kombination von zwei Kleidungsstücken, nämlich ein schalähnliches, rüschenbesetztes Ballentrée, das in der erwähnten Gruppe von Tänzerinnen mehrmals getragen wird, zum Anderen ein gleichfalls mit Rüschen besetztes, hosenartiges Untergewand, das in ähnlichen Zeichnungen bis zur Körpermitte reicht, in anderen auch den Oberkörper bedeckt. Das Blatt des Leopold Museum zeichnet sich zudem durch die Besonderheit aus, dass Gustav Klimt (1862–1918) auf ihm ein in ein Quadrat eingeschriebenes Monogramm angebracht hat, eine Praxis, die er bei Zeichnungen extrem selten angewandt hat. Dieses findet sich in identischer Weise auf Klimts 1902/03 entstandenem Bildnis Emilie Flöge wieder.

FS