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ONLINESAMMLUNG

Stehendes nacktes Mädchen mit orangefarbenen Strümpfen, 1914

Leopold Museum,
Wien
Schwarze Kreide, Gouache auf Papier
48,5×32,1 cm

Künstler*innen

  • Egon Schiele

    (Tulln 1890–1918 Wien)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Das 1914 entstandene Blatt Stehendes nacktes Mädchen mit orangefarbenen Strümpfen inszeniert den Körper der Dargestellten frontal und mit klaren in Kreide geführten Konturlinien. Letztere unterstreichen die in Egon Schieles (1890–1918) Kunst dieser Zeit zu beobachtende Stereometrisierung des Leibes, wie sie auch im zur selben Zeit entstandenen Gemälde „Blinde Mutter“ zu erkennen ist. Im Kolorit maximal zurückgenommen leuchten nur Lippen, Brustwarzen und Strümpfe in signalstarkem Orange hervor und formulieren in ihrer Offenheit eine kämpferische Antwort auf einen voyeuristisch motivierten (männlichen) Blick. Der zur Seite gewandte Kopf mit den helmartig gefassten Haaren befreit die Nacktheit zusätzlich von jedem Anflug von Sinnlichkeit und stellt sie stattdessen – schonungslos und ungeschönt – als Waffe der Wehrhaften vor.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Egon Schiele
Titel
Stehendes nacktes Mädchen mit orangefarbenen Strümpfen
Datierung
1914
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Schwarze Kreide, Gouache auf Papier
Maße
48,5×32,1 cm
Signatur
Sign. u. dat. re. u.: EGON SCHIELE 1914
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 1429
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Rudolf Leopold: Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hrsg. von Elisabeth Leopold, München 2020.
  • Rudolf Leopold u.a. :Egon Schiele und Horst Janssen. Selbstinszenierung, Eros und Tod, Oldenburg 2004 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 05.03.2004-28.06.2004).
  • Jane Kallir: Egon Schiele - The complete works. Expanded edition including a biography and a catalogue raisonné, New York 1998.
Werk­verzeichnis
  • J. Kallir 1990/1998: D1488
  • Leopold 1972/2020: Taf. 146
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Fritz (Franz Friedrich) Grünbaum, Wien (vor 1928-1939); (1)
Mathilde Lukacs, Brüssel (o.D.);
Auktion: 24.11.1955, Klipstein & Kornfeld, Bern, “Graphik und Handzeichnungen Moderner Meister”, Los Nr. 108
A. Schmid, Wien (o.D.); (2)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (um 1956-1994); (3)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Österreichische Galerie Belvedere, Archiv Neue Galerie, 324/37, Otto Nirenstein: “Liste der von Herrn Fritz Grünbaum übernommenen Handzeichnungen und Aquarelle von Egon Schiele”; ÖStA, AdR, BMF, VVSt, VA 44.614 Fritz Grünbaum.
  2. Sonja Niederacher, Dossier zu Fritz Grünbaum, 30.06.2017, S. 72-74; Rudolf Leopold, Egon Schiele. Die Sammlung Leopold, Wien u. Köln 1995, S. 217, Nr. 102
  3. Archiv des Leopold Museums, Gesprächsnotiz, Dr. Rudolf Leopold, 15.02.2006.

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