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Kniende in orange-rotem Kleid, 1910

Leopold Museum,
Wien
Schwarze Kreide, Gouache auf Papier
44,6×31 cm

Künstler*innen

  • Egon Schiele

    (Tulln 1890–1918 Wien)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Die Kniende in orange-rotem Kleid – die Schwester Gertrude Schiele – ist durch die Position der Beine und Füße regelrecht in die Bildfläche eingespannt. Oberhalb ragt der aus einzelnen, gleichsam kristallinen Farbfeldern zusammengesetzte, bis auf eine Hand und den Kopf zur Gänze von Textilien bedeckte Rumpf der Dargestellten empor. Die Drehung des Körpers wird durch die nicht weiters motivierte Bleistiftlinie, die sich vom Rocksaum zur Hand wölbt, zusätzlich unterstrichen. Das leuchtende Orangerot wirkt trotz der blauen und grünen Einschlüsse kompakt und fügt dem Bild auf koloristischer Ebene Spannung hinzu. Doch weder Kolorit noch Körperdramaturgie reichen in ihrer Expressivität an den Blick aus dem einen Auge heran, mit dem die Dargestellte den Künstler und mit ihm uns Betrachende fixiert.

VG, 2021

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Egon Schiele
Titel
Kniende in orange-rotem Kleid
Datierung
1910
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Schwarze Kreide, Gouache auf Papier
Maße
44,6×31 cm
Signatur
Mon. li. u.: S
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 1453
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Rudolf Leopold: Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hrsg. von Elisabeth Leopold, München 2020.
  • Egon Schiele. Melancholie und Provokation, hrsg. von Elisabeth/Diethard Leopold, Wien 2011 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 23.09.2011–19.04.2012).
  • Jane Kallir: Egon Schiele - The complete works. Expanded edition including a biography and a catalogue raisonné, New York 1998.
Werk­verzeichnis
  • J. Kallir 1990/1998: D476
  • Leopold 1972/2020: Taf. 40
Schlag­wörter
Frau/Mädchenkniende Figurzum Kopf gerichtete Hand(Damen-)KleidStiefelStrümpfe/SockenGertrude Schiele

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Nachlass Egon Schiele, Wien (1919);
Melanie Schuster geb. Schiele, Wien (ab 1919); (1)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (vor 1972-1994); (2)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Rudolf Leopold, Egon Schiele. Die Sammlung Leopold, Wien u. Köln 1995, S. 62, Nr. 27.
  2. Michael Wladika, Dossier zu sieben Blättern von Egon Schiele mit der Provenienz Melanie Schuster vom 31.12.2012, S. 20f.

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