Dieser auf das Jahr 1922 datierte Entwurf für einen Spiegel des Architekten, Designers und Grafikers Dagobert Peche (1887–1923) stellt ein erstes Fixieren einer künstlerischen Idee dar. Die mit schwarzer Kreide ausgeführte Zeichnung weist in der Mitte entlang der Symmetrieachse einen vertikalen Strich auf, der die beiden Bildhälften trennt und damit zwei Entwurfsvarianten für den Spiegelrahmen ermöglicht. Dementsprechend hat Peche die linke mit „1“ und die rechte Variante mit „2“ gekennzeichnet. Die Verwendung von stilisierten Palmetten, Lorbeerblättern, Blüten und einer Masche zeichnet beide Modelle aus. Diese Schmuckmotive sind letzten Endes – wenn auch modifiziert – auf die klassizistische Kunst des späten 18. Jahrhunderts zurückzuführen. Ob der Entwurf im Leopold Museum je produziert wurde, ist nicht bekannt. Die Ausführung von Peches Spiegeln für die Wiener Werkstätte übernahm in der Regel die Rahmenhandlung Max Welz.
Mon. u. dat. Mi. mit Bleistift: DP 22; Stempel Mi.: WIENER WERK STÄTTE; bez. Mi. mit Bleistift: 1 2; Stempel re. u.: 45050 WIENER WERK STÄTTE
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 1621
Inventarzugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Linie und Form. 100 Meisterzeichnungen aus der Sammlung Leopold, hrsg. von Franz Smola/Fritz Koreny, Wien 2014 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 23.05.2014–20.10.2014).