Buchenwald in Goisern, 1884

Emil Jakob Schindler (1842–1892) verbrachte die Sommermonate der Jahre 1881 bis 1884 gemeinsam mit seiner Familie und seinem Schüler Carl Moll (1861–1945) in Bad Goisern im Salzkammergut, wo auch das vorliegende Gemälde entstand. In skizzenhafter Manier schildert der Künstler, einer der wohl bedeutendsten Protagonisten des österreichischen Stimmungsimpressionismus, den Einblick in den sommerlichen Wald. Ein stufiger, von Holzplanken gesäumter Weg lässt den Blick in die Tiefe zu einer Lichtung schweifen, wo schemenhaft weidende Tiere erkennbar sind. Das Gemälde wird bestimmt von Braun- und Grüntönen, Lebendigkeit stiften die skizzenhaft gesetzten weißen Lichthöhungen, die den durch das Laub rauschenden Wind veranschaulichen. Das Gemälde dürfte in Zusammenhang mit Schindlers zeitgleich entstandenem Zyklus von Monatsbildern zu sehen sein.

AGW, 2023