Koloman Moser (1868–1918) bewies sein malerisches Talent auch in der Technik der Tunkpapierbilder, mit der er sich ab 1900 eingehend beschäftigte. Bei diesem alten Verfahren wurden Ölfarben in eine flache Wanne gefüllt, die mit Hilfe eines Marmorierkamms oder auch einer Nadel mit Mustern oder Motiven versehen und anschließend mit Papier aufgetunkt wurden. Diese Papiere dienten einerseits als Vorsatzpapier oder Einband von Büchern und andererseits auch als eigenständige Kunstwerke, die vom Künstler signiert und datiert wurden. Programmatisch passte diese wiederentdeckte Kunst gut in das Konzept der Wiener Werkstätte, wo man herausragende handwerkliche Qualität zurück ins tägliche Leben bringen wollte.