In dem Gemälde Malven legt der Landschaftsmaler Rudolf Ribarz (1848–1904) Schwerpunkt auf die Darstellung einer sommerlichen Atmosphäre mit hoch aufragenden Blumen im Vordergrund, die bereits auf sein in den späten 1890er-Jahren verstärkt auftretendes Interesse an der Blumenmalerei verweisen. Der Künstler schafft eine Synthese zwischen den von kräftiger Modellierung gekennzeichneten Pflanzen im Vordergrund und dem landschaftlichen Hintergrund, der von einer sandigen, zu einem Dorf führenden Ebene gebildet wird. Der hohe Horizont bewirkt dabei eine rasante perspektivische Verkürzung. Helles Sonnenlicht liegt über der Darstellung, reizvoll erscheinen die es reflektierenden Oberflächen mit den locker aufgetragenen Weißhöhungen. Der für seine poetische Wirklichkeitsnähe bekannte Künstler kehrte nach einem 15-jährigen Aufenthalt in Frankreich nach Wien zurück, wo er 1892 als Professor für Blumen-, Tier- und Ornamentmalerei eine Lehrtätigkeit an der Kunstgewerbeschule übernahm.