Dreiteiliger Spiegel aus dem Besitz von Emilie Flöge, um 1905

Dieser dreiteilige Spiegel entstand um 1905 in der Wiener Werkstätte und gehörte der Designerin, Modeschöpferin und Unternehmerin Emilie Flöge (1874–1952). Flöge war die Schwägerin und engste Vertraute des Malers Gustav Klimt (1862–1918) und unterhielt mit ihren beiden Schwestern den Haute-Couture-Salon „Schwestern Flöge“, der von der Wiener Werkstätte eingerichtet wurde. Es war der dezidierte Wunsch der Gründer dieser Institution, dass ihre Objekte möglichst viele Lebensbereiche umfassen sollten. Diese Idee wird als Gesamtkunstwerk bezeichnet. Daher wurde in den Räumlichkeiten der Wiener Werkstätte in der Neustiftgasse 32–34 auch eine Lederwerkstatt betrieben. Das Objekt besteht aus Spiegelglas, schwarzem Leder und weist geometrischen Dekor in kostbarer Gold-Prägung auf. Diese in Gold geprägten Ornamente bestimmen gemeinsam mit dem Leder den durchwegs eleganten und kostbaren Charakter, denn jedem noch so kleinen Gegenstand widmeten die Designer*innen der Wiener Werkstätte die gleiche Aufmerksamkeit wie den großen.

MR, 2021