Menschenmengen an verschiedenen Orten und bei öffentlichen Ereignissen – Ämter, Presse, Kriegsmaterial, Orden, Hochzeitsmarkt – bilden den Kern der Lithografie Jahrmarkt des Lebens von 1941. Sie reiht sich ein in die großen satirischen Kompositionen des Malers Oskar Laske (1874–1951), der mit dem Untertitel Alles um Geld bereits deutlich den Grundgedanken der Komposition formuliert: die Käuflichkeit des Lebens in all seinen Dimensionen. Die Episoden sind teppichmusterartig verstreut und führen gemeinsam mit den Dächern der Schaubuden auf die Aufschrift „La Bourse“ (Die Börse) zu, die sich im Hintergrund als ein Turm mit Toten darstellt. Als kompositionelles und inhaltliches Zentrum steht die geschlossene Turmform dem ausgelassenen Jahrmarktstreiben symbolhaft gegenüber. Mitten im Zweiten Weltkrieg beschäftigt sich Laske mit menschlichen Verhaltensweisen und übersteigert diese mit einer Prise Humor zu einer großen, stets gültigen Satire.