In Bewegter Himmel konzentrierte sich Eugen Jettel (1845–1901) auf die Schilderung atmosphärischer Auffälligkeiten. In lockeren und breiten Pinselstrichen skizzierte er das Gewässer mit Ufer, wo schemenhaft Boote wie auch Bäume und Gehöfte zu sehen sind. Bemerkenswert für den Künstler, der meist ruhige, getrübte Himmel malte, sind die kontrastreichen, beinahe schon expressiv anmutenden Wolkenformationen vor intensivblauem Himmel. Die Farbe trug der Künstler in dem um 1885 entstandenen Bild trocken auf, oft blieb die Struktur der Leinwand sichtbar, was dem Bild gemeinsam mit dem offenen Malduktus ein skizzenhaftes Erscheinungsbild gibt. Der lange Zeit in Paris lebende Jettel zählt zu den österreichischen Stimmungsimpressionisten. Er unternahm viele Studienreisen nach Ungarn, Italien, Holland, in die Normandie und gemeinsam mit Rudolf Ribarz (1848–1904), einem Mitschüler in der Landschaftsklasse an der Wiener Akademie der bildenden Künste, in die Picardie.