Holzgerümpel im Wald, 1882 - 1885

Im Gemälde Holzgerümpel im Wald von Emil Jakob Schindler (1842–1892), das um 1882/85 entstand, wird eine unspektakuläre Anhäufung von Ästen zum bildbeherrschenden Thema. Den Künstler interessiert aber nicht eine dokumentierend realistische Erfassung des kleinen Naturausschnittes, sondern vielmehr die atmosphärische Ausprägung und die farbigen Erscheinungen, die er in den Dienst seiner Empfindungen stellt. Neben der Konzentration auf gedämpfte Braun-, Grau- und Blautöne leuchten kleine Partien in reinem Rot und Gelb auf. In der skizzenhaften, flüchtigen Malweise spiegelt Schindler sein Naturerlebnis wider und verleiht dem anspruchslosen Motiv eine poetische Verklärung. Der Begründer des österreichischen Stimmungsimpressionismus hatte sich unter dem Einfluss der Schule von Barbizon von der heroischen Alpenmalerei seines Lehrers Albert Zimmermann (1809–1888) ab- und den einfachen, alltäglichen Motiven der Natur, der paysage intime, zugewandt.

2021, AGW