Apfelblüten, nach 1894

Tina Blau-Lang (1845–1916) lässt im Gemälde Apfelblüten einen kleinen Ast mit rosa-weißen Blüten von links in die Bildmitte ragen. Der mittels wenigen Pinselstrichen angedeutete Hintergrund weist drei horizontale, verschiedenfärbige Streifen mit nicht genau zu definierenden Motiven auf. In der dekorativen Wirkung und in der Tendenz zur Flächigkeit lässt sich der gegen Ende des 19. Jahrhunderts auftretende Einfluss der japanischen Kunst erahnen. Das nach 1894 entstandene Gemälde erscheint wie ein Blumenstillleben, welches bei Künstlerinnen im ausgehenden 19. Jahrhundert einen großen Aufschwung erfuhr. Blau-Lang unterrichtete Landschafts-, Stillleben- und Blumenmalerei an der seit 1884 bestehenden Damenakademie des Münchner Künstlerinnenvereins und leitete von 1898 bis 1915 den „Curs für Landschaften und Stillleben“ an der 1897 gegründeten Wiener Kunstschule für Frauen und Mädchen.

AGW, 2021