Eine junge Frau sitzt an einer Waldquelle und ordnet ihr rotblondes Haar. Eine pelzverbrämte Stola und ein weißes Kleid sind nach unten gerutscht, während ein Armreif mit einer schillernden Perle verführerisch funkelt. Das helle Inkarnat der Badenden wird von Hans Canon (1829‒1885) subtil und fein geschildert, während die Landschaft im Hintergrund koloristisch zurücktritt. Hans Canon hat diese Komposition in zumindest drei bekannten Fassungen seit 1872 ausgeführt; diese ist die jüngste. Das Gemälde belegt sowohl die Orientierung Canons an den alten Meistern der venezianischen Renaissance- und der flämischen Barockmalerei als auch sein großes technisches und koloristisches Können.
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
Frauenbilder – Künstlerinnen – 19. und 20. Jahrhundert. Vom Biedermeier bis zur Moderne, hrsg. von Elisabeth Leopold, Wien 2017 (Ausstellungsbroschüre, Leopold Museum, Wien, 07.07.2017–18.09.2017).
Körper, Gesicht, Seele. Frauenbilder vom 16. bis ins 21. Jahrhundert, hrsg. von Elisabeth Leopold, Wien 2006 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 09.06.2006-02.10.2006).
Franz Josef Drewes: Hans Canon (1829–1885) Werkverzeichnis und Monographie I, Hildesheim 1994.