Diese Brosche wurde vom Mitbegründer der Wiener Werkstätte, dem Architekten und Designer Josef Hoffmann (1870–1956) im Jahr 1911 entworfen. Das quadratische Objekt besteht aus Silber und Malachit, einem grünen Schmuckstein. Hoffmann verwendet hier geometrische Grundformen wie Quadrat, Kreise, Dreiecke und Rechtecken. Diese treten in ein reizvolles Wechselspiel mit vegetabilen Elementen, etwa herzförmigen Blättern. Die Grenze zwischen Figuration und Abstraktion verläuft dabei fast nahtlos. Das Schmuckstück hat darüber hinaus eine interessante Provenienz: Es stammt aus dem Nachlass der Designerin, Modeschöpferin und Unternehmerin Emilie Flöge (1874–1952). Flöge war die Schwägerin und engste Vertraute des Malers Gustav Klimt (1862–1918) und unterhielt mit ihren beiden Schwestern den Haute-Couture-Salon „Schwestern Flöge“, der von der Wiener Werkstätte eingerichtet wurde. Sie übernahm immer wieder Schmuckstücke der Wiener Werkstätte in Kommission, behielt aber dieses für sich.