Alte Bäume mit kahlen Stellen sind durchgängige Bildmotive im Schaffen des Biedermeiermalers Friedrich Gauermanns (1807–1862). Ab den späten 1830er-Jahren tauchen in seinen Gemälden insbesondere Fichten mit sich verzweigendem kahlem Stamm auf. In dieser Ölskizze ist dieses Nadelgehölz allerdings nicht als Solitär oder im Rahmen einer Genreszene gezeigt, sondern wird im Umfeld des Waldes geschildert, der nah an die Betrachtenden herangerückt ist. Die Ölstudie stellt eine klare, einfache Naturwiedergabe dar, bei der die Liebe zum Detail offenkundig wird. Gleichzeitig lässt die Arbeit von Gauermann ein stimmungsvolles Naturerlebnis erlebbar werden.