Motivisch wählt hier Gerhart Frankl (1901‒1965) das klassische Sujet eines Tisches mit Meeresfrüchten und Obst als Stillleben. Auch in der unheimlichen Stimmung steht Stillleben mit Hummer von 1928 barocken Vorbildern und Werken der alten Meister nahe. Diese sowie das Schaffen seines Privatlehrers Anton Kolig (1886‒1950) hatten ihn in seinem künstlerischen Werdegang und in seiner Stilfindung neben Paul Cézanne (1839–1906) stark beeinflusst. Tisch, Raum und Porzellan in verschiedenen grauen Abstufungen konstruieren Ebenen und geometrische Formen. Ein scharlachroter Hummer dominiert die Bildmitte und durchbricht gemeinsam mit den arrangierten intensiv gelben Zitronen die düstere Farbigkeit. Am Teller dahinter liegen zwei Fische und in der Schale eine deplatziert wirkende weiße Pfeife.