Der Eisenbahnbeamte und Kunstsammler Heinrich Benesch (1862–1947) war ein begeisterter Unterstützer zeitgenössischer Kunst, vor allem Egon Schieles (1890–1918), zu dem er auch eine Freundschaft pflegte. Der Aufbau des Bildnis Heinrich Benesch, das Gerhart Frankl (1901‒1965) um 1924 schuf, entspricht einem traditionskonformen Porträt. Mit strengem, fokussiertem Blick sitzt der ernst wirkende gealterte Herr mit Schnauzbart vor einer verspielten, flott gepinselten grünen Tapete mit roten Ornamenten. Seine elegante Kleidung, sein Hut und Anzug lassen sofort gesellschaftliches Ansehen und Wohlstand erahnen.