Stehender weiblicher Halbakt, o. D.

In sanfter Linienführung erfasst Karl Hubbuch (1891–1979) in seinem Blatt mit Bleistift und Aquarell den Körper einer Stehenden, die leicht von uns Betrachter*innen abgewandt ein Tuch um ihren Körper geschlungen hält. Mit Standbein und Spielbein in leichter Drehung gezeigt, das Becken und das Haupt leicht nach vorne geschoben, hält sie ihren linken Arm vor der Brust verschränkt und fixiert ihren rechten Oberarm. Die zweite Hand kommt vor der Scham zu ruhen, die von dem Textil verdeckt ist. Das brünette Haar fällt locker wellig auf die Schultern. Frauendarstellungen finden sich in Hubbuchs Werk in reicher Zahl – oftmals geprägt vom Blick fürs Skurrile, Ambivalente und Abgründige. Die Grafik besticht durch Schönlinigkeit und den Willen zur gegenständlichen Darstellung.

MH, 2021