Das Aquarell von Thomas Ender (1793–1875) zeigt die bambergische Burgruine, welche vor dem Steilfelsen in Federaun im Gailtal an der historisch wichtigen Fernverkehrsstraße Villach – Tarvis gelegen ist. Der sonnenbestrahlte und detailreich geschilderte Felsen wird zum Hauptmotiv des Bildes, zumal Ort und Burg im Schatten liegen und der Fluss nur mit wenigen Farben angedeutet ist. Die Arbeit überzeugt durch exakte topografische Landschaftsschilderung, ganz entsprechend der Bedürfnisse der Zeit nach wissenschaftlicher Dokumentation von Welt und Natur. Mit der zarten Pinselführung und der fein abgestimmten Farben vermittelt der Künstler aber auch gleichzeitig ein sonniges, von klarer Luft bestimmtes Bild der Wirklichkeit. Im Auftrag von Erzherzog Johann (1782–1859) dokumentierte Ender die österreichischen Alpenlandschaften und nahm darüber hinaus an zahlreichen weltweiten Expeditionen teil.
Sign. u. bez. li. u.: Federaun i. Gailthale Th. Ender
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 2284
Inventarzugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Meisterwerke Leopold Museum, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Köln 2018.
Verborgene Schätze der österreichischen Aquarellmalerei, hrsg. von Rudolf Leopold/Franz Smola, Wien 2010 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien 05.03.2010-24.05.2010).
Leopold Museum Wien. Österreichische Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts, hrsg. von Leopold Museum-Privatstiftung, München u.a. 2008.
Leopold. Meisterwerke aus dem Leopold Museum Wien, hrsg. von Rudolf Leopold und Romana Schuler, Köln u.a. 2001.