Neben Stillleben, Landschaften und Porträts malte Robert Kohl (1891‒1944) urbane Stadtszenen. Der Bildausschnitt zeigt eine dunkel gekleidete Menschengruppe, die sich um ein Zentrum schart. Ihr Interesse gilt einem Schriftstück, das als weißer Farbfleck in der Mitte aufleuchtet. Einzig der Hund bleibt vom Geschehen unberührt und verlässt unbemerkt die Menge. Kohls Auseinandersetzung mit dem französischen und deutschen Expressionismus manifestiert sich im expressiv-dynamischen Pinselduktus, der eine flüchtige Beobachtung suggeriert. Jedoch vermittelt die Beschränkung auf wenige Farbtöne ein Gefühl für die triste Zeit nach der Weltwirtschaftskrise von 1929. Die von Kohl geschilderte Szene besticht durch ihre unruhestiftende Atmosphäre und rätselhafte Spannung.