Zum Inhalt springen
ONLINESAMMLUNG

„Moa”, 1911

Leopold Museum,
Wien
Bleistift, Aquarell, Deckfarbe auf Papier
47,8×31,5 cm

Künstler*innen

  • Egon Schiele

    (Tulln 1890–1918 Wien)

Leider derzeit nicht ausgestellt
Die Tänzerin Moa Mandu, von der man bis auf ihre bosnische Herkunft wenig Konkretes weiß, kam laut Zeitzeugen über Erwin Osen (1891–1970) in Kontakt mit Egon Schiele (1890–1918). Es entstand eine ganze Reihe von Porträts der Tänzerin, die Schiele mit einem in Versalien neben die Figur gesetzten „MOA“ anders als viele seiner Modelle namentlich identifizierte. Eines der in Komposition und Kolorit gelungensten Porträts ist jenes aus der Sammlung des Leopold Museum. Der cloisonnéartig abstrahierte Gewandkörper durchmisst fast die gesamte Höhe des Bildraumes, bevor sich der buchstäblich verhüllte Ausdruck des Körpers im Blick der Dargestellten mit voller Wucht entlädt. Arthur Roessler (1877–1955) beschrieb die „gleichsam blicklosen, großen, jettdunklen, unter braunblau beschatteten, langbewimperten und überschweren Lidern schwermütig mattschimmernden Augen“ von Osens Gefährtin in seinen Erinnerungen an Egon Schiele attributreich als zentralen Aspekt ihrer körperlichen Erscheinung – was Schiele mit seiner im Blick kulminierenden Darstellung der Porträtierten eindrücklich untermauert.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Egon Schiele
Titel
„Moa”
Datierung
1911
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Bleistift, Aquarell, Deckfarbe auf Papier
Maße
47,8×31,5 cm
Signatur
Sign. Mi. re.: EGON SCHIELE 1911.; Bez. re. u.: MOA
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 2310
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Rudolf Leopold: Egon Schiele. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, hrsg. von Elisabeth Leopold, München 2020.
  • Egon Schiele. Melancholie und Provokation, hrsg. von Elisabeth/Diethard Leopold, Wien 2011 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 23.09.2011–19.04.2012).
  • Verborgene Schätze der österreichischen Aquarellmalerei, hrsg. von Rudolf Leopold/Franz Smola, Wien 2010 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien 05.03.2010-24.05.2010).
  • Der Lyriker Egon Schiele. Briefe und Gedichte 1910–1912 aus der Sammlung Leopold, hrsg. von Rudolf Leopold/Elisabeth Leopold, München 2008.
  • Jane Kallir: Egon Schiele - The complete works. Expanded edition including a biography and a catalogue raisonné, New York 1998.
Werk­verzeichnis
  • J. Kallir 1990/1998: D90
  • Leopold 1972/2020: Taf. 78
Schlag­wörter

Wenn Sie weitere Informationen zu diesem Objekt haben, kontaktieren Sie uns bitte.

Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

Lea Bondy Jaray, Wien /London (o.D.); (1)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (vor 1955-1994); (2)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (1994).

  1. Sonja Niederacher, Egon Schiele. „Moa“, Dossier vom 31.12.2014, S. 5;
  2. Archiv des Leopold Museums, Schriftliche Auskunft von Dr. Rudolf Leopold vom 01.02.2009; Diethard Leopold, Rudolf Leopold – Kunstsammler, Wien 2003, S. 270f.
Beschluss des beratenden Gremiums (PDF)

Sie haben eine Anfrage betreffend Provenienz? Kontaktieren Sie uns.