Franz Alt (1821–1914) legt in diesem Aquarell hohen Wert auf die detailgetreue Erfassung der zu einem Strauß gebundenen Fliederzweige. Er steht in der Tradition der Blumenmalerei und der botanischen Illustration, die im Biedermeier wichtige Disziplinen waren und auch Förderungen seitens des Kaiserhauses erfuhren. Bei seiner Darstellung des Flieders geht es Alt aber nicht um wissenschaftliche Dokumentation, als vielmehr um die stimmungsvolle und liebliche Wiedergabe eines kleinen für Wien charakteristischen Fliederstraußes. In zarten Farben schildert er den Frühlingsgruß und fängt die Wirkung des Lichts in reizvoller Lebendigkeit ein. Alt, der Bruder von Rudolf von Alt (1812–1905), studierte an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter anderem bei dem Biedermeiermaler Josef Danhauser (1805–1845). Bekannt wurde der Künstler als Vedutenmaler.
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Verborgene Schätze der österreichischen Aquarellmalerei, hrsg. von Rudolf Leopold/Franz Smola, Wien 2010 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien 05.03.2010-24.05.2010).