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ONLINESAMMLUNG

Pietà. Plakat für seine Drama-Komödie Mörder, Hoffnung der Frauen für die Internationale Kunstschau, 1909

Leopold Museum Wien,
© Fondation Oskar Kokoschka/Bildrecht,
Wien 2022
Farblithografie auf Papier
125×82 cm

Künstler*innen

  • Oskar Kokoschka

    (Pöchlarn 1886–1980 Montreux)

  • Lithografie und Druck Albert Berger, Wien
Leider derzeit nicht ausgestellt
Nachdem Oskar Kokoschka (1886–1980) bereits mit der Präsentation seines Plakatentwurfes für die Kunstschau 1908 Die Baumwollpflückerin für Furore gesorgt hatte, brachte ihm das Drama Mörder, Hoffnung der Frauen endgültig den Titel „Oberwildling“ ein. Uraufgeführt am 4. Juli 1909 im Gartentheater der internationalen Kunstschau, löste das Stück einen handfesten Skandal aus, setzte sich Kokoschka doch über bürgerliche Konventionen hinweg und inszenierte die Beziehung von Mann und Frau als einen vor Gewalt und sexuellem Verlangen strotzenden Machtkampf. Um die Werbetrommel für das Drama zu rühren, gestaltete der Künstler auch ein Plakat: Hierbei bediente er sich der christlichen Ikonografie und griff auf das populäre Motiv der Pietà zurück. Jedoch zeigt Kokoschka die klagende Mutter Christi nicht als Trauernde, sondern als todbringende Femme fatale, den blutverschmierten Leichnam Christi im Arm haltend. Die bewusst grob gehaltene Schrift betont den wilden und brutalen Charakter der Darstellung. Heute gelten das Plakat wie auch das Drama als erster Höhepunkt von Kokoschkas expressionistischem Schaffen.

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Entwurf: Oskar Kokoschka
  • Druck: Lithografie und Druck Albert Berger, Wien
Titel
Pietà. Plakat für seine Drama-Komödie Mörder, Hoffnung der Frauen für die Internationale Kunstschau
Datierung
1909
Kunst­strömung
Expressionismus
Kategorie
Grafik
Material​/Technik
Farblithografie auf Papier
Maße
125×82 cm
Signatur
Typogr. bez.
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 2673
Inventar­zugang
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literatur­auswahl
  • Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).
  • Oskar Kokoschka. Expressionist, Migrant, Europäer, hrsg. von Cathérine Hug/Heike Eipeldauer, Heidelberg 2018 (Ausst.-Kat. Kunsthaus Zürich, 14.12.2018–10.03.2019; Leopold Museum, Wien, 06.04.2019–08.07.2019).
  • Kokoschka. Das Ich im Brennpunkt, hrsg. von Tobias G. Natter/Franz Smola, Wien 2013 (Ausst. Kat. Leopold Museum, Wien, 04.10.2013–27.01.2014).
  • Wien 1900. Sammlung Leopold, hrsg. von Diethard Leopold/Peter Weinhäupl, Wien u.a. 2009.
  • Alfred Weidinger/Alice Strobl: Oskar Kokoschka. Die Zeichnungen und Aquarelle 1897–1916, Salzburg 2008.
  • Die nackte Wahrheit. Klimt, Schiele, Kokoschka und andere Skandale, hrsg. von Tobias G. Natter/Max Hollein, München 2005 (Ausst.-Kat. Schirn Kunsthalle, Frankfurt, 28.01.2005-24.01.2005; Leopold Museum, Wien, 31.05.2005-22.08.2005).
  • Hans Maria Wingler/Friedrich Welz: Oskar Kokoschka. Das druckgraphische Werk, Salzburg 1975.
Werk­verzeichnis
  • Weidinger/Strobl 2008: 299
  • Wingler/Welz 1975: 31
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

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