Landschaft mit Bauernhaus, um 1825

Friedrich Gauermann (1807–1862) gilt als wegweisender Vertreter des Landschaftsnaturalismus in der österreichischen Biedermeiermalerei. Neben der Gegend um seinen Geburts- und Wohnort Miesenbach in Niederösterreich zählten im Wesentlichen das Salzkammergut und das Berchtesgadener Land, deren Gegenden er ab 1824 häufig im Sommer bereiste, zu den Inspirationsquellen für seine Kompositionen. Bei dem Gemälde aus seiner frühen Schaffenszeit handelt es sich um eine einfache und klare Naturwiedergabe ohne gesteigerte Dramatik. Gauermann schildert eine Landschaft bei Berchtesgaden in hellem Sommerlicht und staffelt dabei die Raumtiefe in deutlich unterscheidbare Abschnitte entsprechend der Luft- und Farbperspektive. Der Vordergrund ist in Ocker, der Mittelgrund mit dem Bauernhaus unter hohen Laubbäumen in Grün gehalten und die Bergkulisse liegt in hellblauem Dunst. Der Bildeindruck wird geprägt von zarten Licht- und Stimmungseffekten.

AGW, 2023