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ONLINESAMMLUNG

Bildnis Valentine Godé-Darel, 1912

Leopold Museum,
Wien
Leopold Museum,
Wien
Öl auf Papier auf Karton
41×32,3 cm

Künstler*innen

  • Ferdinand Hodler

    (Bern 1853–1918 Genf)

Derzeit ausgestellt im OG3
Mit scharf konturierender Umrisslinie zeigt Ferdinand Hodler (1853–1918) im Bildnis Valentine Godé-Darel, 1912 das markante Profil seiner Geliebten, um gleichzeitig die hageren Züge, das dichte, volle, zu einem Kranz hochgesteckte, in seinem Volumen betonte Haar mit nebeneinander gesetzten Pinselzügen plastisch auszuformulieren. Die trocken, beinahe kreideartig wirkend aufs Papier gesetzte Ölfarbe dient dem Schweizer Wegbereiter der Moderne dabei auch als Striche hervorbringendes Malmittel, mit dem er schroffe Schraffuren setzt. Diese erlauben ihm trotz der zeichnerischen Qualität des Porträts die plastische Dreidimensionalität des Objektes herauszuschälen. Umkränzt wird das Haupt der Dargestellten von einem Reigen stilisierter, folkloristisch wirkender roter Röschen mit grünem Blattwerk dazwischen. Das Gelb des mit lockeren, breiten Pinselzügen gemalten Hintergrundes findet sich zwischen den Rosa-, Braun- und Grüntönen des Gesichts und des langen, leicht nach hinten gekrümmten Halses sowie der Schulter wieder. Das Rot des Kleides ist ebenfalls in der Gesichtsdarstellung und in den Rosen repräsentiert. Als Modell war die junge Frau 1908 in Hodlers Leben getreten und als Mutter einer gemeinsamen Tochter wird sie drei Jahre nach Entstehen des Porträts an den qualvollen Folgen einer Tumorerkrankung versterben. Hodler hat diesen Prozess malend begleitet und Godé-Darel bis zur Darstellung am Totenbett in allen Stadien des Verfalls festgehalten.

Genauer betrachtet

Das Kunstwerk erklärt von
Kunstvermittlerin Brigitte Lindinger

Objektdaten

Künstler*in​/Autor*in
  • Ferdinand Hodler
Titel
Bildnis Valentine Godé-Darel
Datierung
1912
Kunst­strömung
Secession
Kategorie
Gemälde
Material​/Technik
Öl auf Papier auf Karton
Maße
41×32,3 cm
Signatur
Sign. u. dat. re. u.: 1912 F. Hodler
Nennung
Leopold Museum, Wien, Inv. 5967
Inventar­zugang
Neuzugang 2016
Literatur­auswahl
  • Ferdinand Hodler: Wahlverwandtschaft von Klimt bis Schiele, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2017 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 13.10.2017–22.01.2018).
  • Oskar Bätschmann/Monika Brunner u.a, Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der Gemälde Band 2: Die Bildnisse, Zürich 2013.
  • Koloman Moser 1868-1818, hrsg. von Rudolf Leopold/Gerd Pichler, Wien 2007 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 25.05.2007-10.09.2007).
  • Walter Hugelshofer Ferdinand Hodler: Eine Monographie, Zürich, 1952.
Werk­verzeichnis
  • Bätschmann 2013: 894 (SIK 1228)
Schlag­wörter

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Provenienz

Provenienzforschung
im Leopold Museum i

F. Wortmann, Basel (vor 1956);
Galerie Beyeler, Basel (1956);
Werner Y. Müller, Zürich (1957);
Arthur Stoll, Arlesheim (1957);
Erben nach Arthur Stoll (1971);
Auktion: 25.06.1993, Galerie Kornfeld, Bern, Los Nr. 58; (1)
Dr. Rudolf Leopold, Wien (1993-2010); (2)
Dr. Diethard Leopold, Wien (2010-2017) ;
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (seit 2017). (3)

  1. Bätschmann/Müller, Ferdinand Hodler, Catalogue raisonné der Gemälde, Bd. 2, Die Bildnisse, Zürich 2012, S. 255.
  2. Archiv des Leopold Museums, E-Mail der Galerie Kornfeld vom 17.01.2017.
  3. Archiv des Leopold Museums, Kaufvertrag vom 23.1.2017 und Rechnung Nr. 02/2017.

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