Die Figurengruppe zeigt auf den ersten Blick ein Paar in enger Verbindung. Es ist jedoch nicht eine liebevolle Umarmung, sondern das Verhältnis von Frau und Mann wird in eine spannungsvolle Beziehung gebracht: Der Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917) thematisierte die ewige, schwärmerische Verehrung und männliche Anbetung der Frau. Demgegenüber steht die Überlegenheit der Frau über den Mann. Abhängigkeit und Respekt sprechen aus der devoten Haltung des Mannes, während die Frau zurückweicht und ihre Ablehnung unterstreicht. Der Wunsch, Liebe, Sinnlichkeit und Leidenschaft in ihren jeweiligen Facetten auszudrücken, durchzog das Schaffen des Bildhauers. Dies verdeutlicht der symbolistische Ansatz von Rodin, der die Dominanz der sinnlichen und emotionalen Eindrücke zuließ und die subjektive Wahrnehmung in den Vordergrund des künstlerischen Schaffens rückte.