Mit konzentriertem, ernstem Blick, im Dreiviertelporträt leicht von den Betrachter*innen abgewandt, stellt sich der Maler und Zeichner Otto Dix (1891–1969) nachdenklich und skeptisch die Welt betrachtend dar. Einzig die im Brustbild zeichnerisch erfasste Oberbekleidung mit Stehkragen und abgestepptem, gerafftem Brustteil – vermutlich ein Malkittel – lässt auf ein Künstlerselbstporträt schließen. Die mit Silberstift ausgeführte präzise und durch Schraffuren plastische Ausformulierung der Details wie Haarsträhnen, Gesichtszüge und in Falten geworfene Bekleidung scheinen dem Bemühen um maximalen Realismus verpflichtet und erinnern an Darstellungen der deutschen Frührenaissance. Dix erweist sich als profunder Kenner kunsthistorischer Referenzen. Der Hintergrund wird lediglich durch lose, parallel geführte Schraffur-Linien gestaltet. Neben die Gesichtsdarstellung setzte Dix sein geometrisch streng gestaltetes Monogramm und die Jahreszahl „1933“.