Diese Ölskizze fertigte der Maler und Grafiker Gustav Klimt (1862–1918) in der Zeit um 1881/82. Sie reiht sich nahtlos in eine kleine Serie von Landschaftsstudien, die der akademischen Maltradition verpflichtet sind. Diese Arbeiten gelten als erste Versuche Klimts in diesem Bildgenre. Das Hochformat ist motivisch trotz seiner Kleinheit – mit 80 cm² – gekonnt in Szene gesetzt. Der Ausschnitt eines Waldbodens erscheint im reizvollen Wechselspiel von Licht und Schatten. Auf einer diagonal nach rechts oben verlaufenden Böschung stellt Klimt Erdreich, Moos, Pflanzen, Geäst und vermoderte Blätter stimmungsvoll und lebendig mit offenem Pinselstrich in Braun- und Grüntönen dar. Die Verteilung von Hell und Dunkel zeugt von Klimts Sinn für Balance und Harmonie. Sie erinnert mit der links oben gewählten Lichtquelle an barocke Chiaroscuro-Malerei und entspricht somit einer historistischen Darstellungstradition.