In diesem Gemälde fing der österreichische Maler Theodor von Hörmann (1840–1895) um 1888 dramatische Szenen ein: Eine Menschenmenge rennt panisch zu einem in Flammen stehenden Dorf. Mit Stöcken bewaffnet scheinen die in Blau- und Rottönen modellierten Figuren den Bewohner*innen zur Hilfe zu eilen. Mit breitem Pinselduktus deutete der Künstler das Geschehen jedoch nur an und bediente sich in seinen Ausführungen einer ungewohnten Flüchtigkeit. Es ist durchaus vorstellbar, dass Hörmann den Dorfbrand auf seiner Reise durch Frankreich – ab 1886 ließ er sich in Paris nieder – selbst erlebt und das Motiv später in eine Allegorie von Zerstörung und Vergänglichkeit verwandelt hat.
Eingebracht in die Leopold Museum-Privatstiftung 1994
Literaturauswahl
Theodor von Hörmann. Von Paris zur Secession, hrsg. von Marianne Hussl-Hörmann/Hans-Peter Wipplinger, Wien 2016 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, 29.04.2016–29.08.2016).
Marianne Hussl-Hörmann: Theodor von Hörmann 1840-1895 Monographie mit Verzeichnis der Gemälde, Wien 2013.