Kriegsanleihen waren im Ersten Weltkrieg eine Haupteinnahmequelle aller kriegführenden Staaten. Österreich gab insgesamt acht Kriegsanleihen aus, welche einen Ertrag von 33 Milliarden Kronen erzielten. Um die Heimatfront für die Unterstützung des Krieges gewinnen zu können, wurde jede Ausgabe der Kriegsanleihen von umfangreicher Propaganda begleitet. Man versuchte offensiv an den Patriotismus der Bevölkerung zu appellieren, dazu kamen auch finanzielle Anreize, da man im Fall eines Sieges hohe Zinsgewinne versprach. Im Fall einer Niederlage, wie sie dann schließlich 1918 eintrat, war dagegen das Risiko, dass die Anleihe nicht zurückbezahlt werden konnte, sehr groß. Viele Familien verloren dadurch ihr gesamtes Vermögen. Julius Klinger (1876–1942) war vor dem Ersten Weltkrieg einer der prägendsten Künstler deutschen Plakatschaffens und nach 1916 einer der wichtigsten Erneuerer der österreichischen Plakatkunst. Heute weitgehend vergessen, waren seine Plakatmotive sehr bekannt. Im Plakat für die achte Kriegsanleihe windet sich ein von Pfeilen durchbohrter Drache durch die rote Ziffer „8“ und suggeriert, dass man sich auch in Zeiten der größten Not engagieren sollte.