Am 12. Juni 1980 kam Egon Schiele (1890–1918) im Bahnhofsgebäude in Tulln als viertes Kind von Adolf Schiele (1850–1905), Stationsvorstand, und seiner Frau Marie Schiele (1862–1935) zur Welt. Vorliegende Fotografie, die höchstwahrscheinlich in Tulln angefertigt wurde, zeigt den kleinen Erdenbürger mit ein bis zwei Jahren. Er verbrachte seine ersten zehn Lebensjahre in dieser Stadt. Der Bahnhof, in dem sein Vater eine Dienstwohnung hatte, faszinierte Schiele von Anfang an, wie
Der Bahnhof in Tulln zeigt. Erinnerungen seiner Mutter und Schwestern geben Auskunft, dass der Bahnhof der Ort war, an dem Schiele am liebsten spielte. Bereits als Kind hat er seine Eindrücke des Bahnbetriebs auf dem Papier festgehalten. Vom Speisezimmer aus zeichnete er ein- und ausfahrende Züge und verteilte einmal die ganzen Blätter in der Wohnung. Auch besaß er ein paar kleine Spielzeuggarnituren, siehe
Melanie, Gertrude und Egon Schiele. Später unternahm er häufig Reisen mit dem Zug, z. B. nach Triest, München, Innsbruck, Salzburg, Altmünster und dem Wörthersee.
LScr, 2024