Dargestellt ist ein weiblicher Torso, der in einer komplexen Pose verharrt. Der muskulöse Rumpf entfaltet sich diagonal im Raum. Das im Ansatz vorhandene vertikale Standbein verleiht ihm Stabilität. Doch das linke Bein schwebt in der Luft, rotiert nach außen und wird vom Druck des Armes auf den Oberschenkel noch unterstützt. Gegenläufige Bewegungen und die verfeinerte Modellierung der Oberfläche hauchen der Plastik Fliegende Figur des berühmten französischen Bildhauers Auguste Rodin (1840–1917) Kraft und Leben ein. Obwohl er in seiner bildhauerischen Praxis stets vom körperlichen Naturmotiv ausging, strebte Rodin keine exakte Nachahmung an. Das Prinzip des Torsos wurde für ihn eine wichtige Form, um durch die Unvollständigkeit des menschlichen Körpers die Ausdruckskraft zu steigern.