Bildnis der Frau des Künstlers, Edith Schiele vor der Überarbeitung, 1918

Die vorliegende historische Aufnahme zeigt die erste Version des Gemäldes Bildnis der Frau des Künstlers, Edith Schiele, das 1917/18 entstand. Egon Schiele (1890–1918) stellte dieses ursprüngliche Porträt seiner Gattin der 49. Secessionsausstellung zur Verfügung, was rasch zu einem Verkauf führte. Nicht abschließend aufgeklärt bleibt, aus welchen Gründen die Änderungen an dem Porträt vorgenommen wurden. Der Käufer Franz Martin Haberditzl (1882–1944), Kunsthistoriker und damaliger Direktor der heutigen Österreichischen Galerie Belvedere, der damals das erste Gemälde für ein österreichisches Museum zu Lebzeiten des Künstlers erwarb, soll angeblich den Impuls zur Überarbeitung gegeben haben. So wurde der in warmen, bunten Tönen gehaltene Rock mit Würfelmuster in ein gräuliches Blau-Weiß verwandelt und der ehemals orangefarbene Pullover in ein kühles Blau. Außerdem sind in der finalen Ausarbeitung eine Schleife am nun ausgezackten Kragen sowie die Schuhe Edith Schieles zu sehen.

AKe, 2023