Reproduktion von Egon Schieles Gemälde „Jesuiten“, 1911

Der Verbleib des Gemäldes Jesuiten (Zwei stehende Figuren in habitartiger Kleidung) aus dem Jahr 1911 ist unbekannt. Überliefert sind jedoch etliche Erwähnungen in der Schiele-Korrespondenz und zudem zwei nachgewiesene Ausstellungsbeteiligungen. Glücklicherweise ließ Egon Schiele (1890–1918) das Ölbild von einem Fotografen namens Josef Franz Schaschek festhalten, sodass uns heute ein Eindruck der Darstellung überliefert ist. Zwei aufrechte Figuren, in weite Kutten gekleidet, bilden das Hauptmotiv. Die Köpfe der beiden berühren nahezu den oberen Bildrand, ihre Gewänder füllen das quadratische Format fast aus. Farblich könnte das Bild ähnlich der Prozession gestaltet gewesen sein, das im gleichen Jahr entstanden ist. Da die mönchsartige Bekleidung der Figuren mit der Ordenskleidung der Jesuiten grundsätzlich nicht übereinstimmt, wurde der Titel des Bildes nur durch die Auskunft von Schieles Förderer Arthur Roessler (1877–1955) gegenüber dem Sammler Rudolf Leopold (1925–2010) bestätigt.

MA, 2023