Wien
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Brief von Josefine Harms an Edith Schiele
30.12.1916
(Weitersfeld 1850–1936 Wien)
(Wien 1893–1918 Wien)
Transkription:
Den 30/12/16.
Meine liebste beste Edith! Du bist
vielleicht schon ungeduldig daß ich Dir
nicht berichte wie es dem Vater geht
also es geht ihm nicht schlechter aber
auch nicht besser er schläft viel intere-
sirt [!] sich aber noch sehr für alles hat fort-
während was zu nörgeln.
Erdmanns waren gestern da, Fritz [Erdmann]
findet ihn sehr schlecht ich glaube aber
er wird sich doch noch aufrappeln;
Fritz sein Weihnachtsgeschenk mußt Du
sehen, 6 Prachtstücke, eine antike
gold.[ldene] Uhr mit Platinkette und 5 Stück
Perlen 1 Brieftasche, eine Geldbörse,
3 St.[ück] prachtvolle Taschenmesser die Uhr
allein ist 1000 K [Kronen] werth für Lieb-
haber natürlich noch mehr das ande-
re 200 K. was aber der Übergabe
vorangegangen ist daß mußt Du Dir
von Fritz erzählen lassen, daß [!] ist un-
glaublich. Gestern war Dela [Adele Harms] beim Oblt. [Oberleutnant]
[Karl] Grünwald hat leider nichts bekommen
weil nichts da war erst nächsten
Mittwoch. Gestern hab ich den Brief
aus Baden an Egon [Schiele] abgeschickt
habt ihr ihn schon bekommen? Ver-
giß nicht schreibe mir das Resultat
liebe süße Edith sei nicht böß [!] daß ich
Dir schon wieder Mühe mach ich
schicke Dir 10 K schicke mir gleich die
Schuh wenn sie vieleicht [!] doch noch nicht
fertig sind dann mach es dem
Schuster recht eilig denn ich brauche
sie.
Nun leb recht wohl ich muß
mich eilen weißt Du das der Vater
doch recht fehlt ich komme den gan-
zen Tag nicht zur Ruhe.
Es küsst dich herzlichst
M. [Mutter]
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Privatsammlung Leopold, Wien; (1)
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