Firmenschild aus Leder der Stoffabteilung der Wiener Werkstätte: „Stoffe der Wiener Werkstätte“, um 1915

Dieses Firmenschild aus Leder wurde um 1915 in der Wiener Werkstätte nach einem Entwurf des Architekten, Designers und Grafikers Dagobert Peche (1887–1923) angefertigt. Es war der dezidierte Wunsch der Gründer dieser Institution, dass ihre Objekte möglichst viele Lebensbereiche umfassen sollten. Diese Idee wird als Gesamtkunstwerk bezeichnet. Daher wurde in den Räumlichkeiten der Wiener Werkstätte in der Neustiftgasse 32–34 auch eine Lederwerkstatt betrieben. Darüber hinaus richtete die Wiener Werkstätte im Jahr 1911 eine eigene Modeabteilung ein. Bereits seit ca. 1910 wurden dort Stoffe produziert. Modisch folgte die Wiener Werkstätte durchwegs eigenen Vorstellungen und nicht unbedingt den Pariser Trends. Das rechteckige Objekt besteht aus dunkelbraunem Leder und weist einen Schriftzug und Dekor in Form von Sternen in kostbarer Gold-Prägung auf. Diese in Gold geprägten Ornamente bestimmen gemeinsam mit dem Leder den durchwegs eleganten und kostbaren Charakter dieses Objektes. Jedem noch so unbedeutenden Gegenstand widmeten die Designer der Wiener Werkstätte die gleiche Aufmerksamkeit wie den großen.

MR, 2021