Bevorzugte Themen im künstlerischen Schaffen des Malers Viktor Planckh (1904–1941) waren Porträts, Landschaften und Akte. In den 1920er-Jahren näherte er seine Malweise an den Stil der Neuen Sachlichkeit an. Der Weibliche Halbakt sitzt vor einem Tischchen mit Vase und Pflanzenbouquet. Während der Oberkörper der Figur entblößt ist, scheint eine etwas kraftlos wirkende Hand ein weißes Tuch über die Schulter und den Rest des Körpers zu ziehen. Die glatte porzellanhafte Haut hebt sich deutlich vom gemusterten Vorhang ab. Nicht verführerisch, sondern bereits saturiert, in sich gekehrt und mit halb geschlossenen Lidern stellte Planckh sein Modell, das eine blonde Kurzhaarfrisur trägt, dar. Kennzeichnend für Planckhs neusachlichen Stil sind Nüchternheit und Klarheit der Komposition, die zusammen mit der exakten und anschaulichen Malweise eine kühle, distanzierte Wirklichkeit erfahrbar machen.