Wien
Wien
Brief von Egon Schiele an Broncia Koller-Pinell
25.10.1918
(Tulln 1890–1918 Wien)
(Sanok 1863–1934 Oberwaltersdorf)
Transkription:
Sehr geehrte gnädige Frau, – meine
Frau liegt nun seit Samstag und ist
laut Aussage des Arztes an Grippe
schwer erkrankt, – vielleicht ist heute
eine kleine Besserung aufgetreten, x [Einfügung siehe unten]
trotzdem ist größte Vorsicht und Pflege
nötig weil sie im VI. Monat der Schwan-
gerschaft ist. – Milch die gleich an den ersten
Tagen verschrieben wurde kann erst, wenn
der Amtsschimmel will, am kommenden
Sonntag ausgefolgt werden, da man keine
hat. Sie ist sehr geschwächt und sehr blaß
und würde diese einzige Nahrung die sie
leicht nehmen könnte notwendigst brauchen.
x obwohl Sie die ganze Zeit fast nicht eine Stunde
geschlafen hat
Leider gehen daher die schönen Herbsttage
vorbei so daß vorderhand nicht die leiseste
Aussicht ist nach O. W. [Oberwaltersdorf] zu kommen.
Mit ergebenstem Handkuß und
den herzlichsten Grüßen in O. W.
Ihr ergebener
EGON
SCHIELE
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Privatsammlung Leopold, Wien; (1)
Leopold Museum-Privatstiftung, Wien (2023)
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