Von jeher war es der Wiener Werkstätte ein Anliegen, möglichst alle Lebensbereiche im Sinne der Idee des Gesamtkunstwerkes zu gestalten und zu verschönern. Der Anspruch, der damit einherging, war kein geringer: Die Welt sollte durch handwerkliches Können und Kreativität nicht nur eine schönere, sondern eine bessere werden. Von daher richtete die Wiener Werkstätte im Jahr 1911 eine eigene Modeabteilung ein. Neben Kostümen und Kleidern wurden auch Accessoires angefertigt. Die Aufträge dazu gingen oft an Künstler*innen, die in Heimarbeit auf Kommission arbeiteten. Ein Beispiel dafür wäre die spätere Ehefrau Bertold Löfflers (1874–1960), die Kunstgewerblerin, Stickerin und Näherin Melitta Feldkircher (1886–1960) Bildnis Melitta Feldkircher. Bei vielen Objekten sind jedoch die Namen der Erzeuger*innen nicht bekannt, wie auch bei dieser Perlentasche aus der Zeit um 1925. Die Technik der Perlenstickerei für Damentaschen war besonders im 19. Jahrhundert beliebt und wurde hier dem geometrisch-abstrakten Geschmack der 1920er-Jahre angepasst und damit neu interpretiert.
MR, 2021
Objektdaten
Künstler*in/Autor*in
Ausführung:
Wiener Werkstätte
Titel
Perlentasche
Datierung
um 1925
Kunstströmung
Wiener Werkstätte
Kategorie
Kunstgewerbe
Material/Technik
Glasperlen, Garn, gefüttert
Maße
15×10 cm
Nennung Leihgeber*in
Sammlung Richard Grubman
Literaturauswahl
Wien 1900. Aufbruch in die Moderne, hrsg. von Hans-Peter Wipplinger, Wien 2019 (Ausst.-Kat. Leopold Museum, Wien, ab 15.03.2019).