Der Architekt, Designer und Grafiker Dagobert Peche (1887–1923) gilt als der vielleicht fantasievollste Kopf der 1903 gegründeten Wiener Werkstätte. Nach einer Ausbildung an der Technischen Hochschule und der Akademie der bildenden Künste in Wien trat Peche 1915 in die Wiener Werkstätte ein, der er bis zu seinem frühen Tod 1923 eng verbunden blieb. Seine oft opulent wirkenden Objekte zeichnen sich durch ein Höchstmaß an ornamentalem Dekor aus. Beim Entwurf dieses Spiegelrahmens aus dem Jahr 1922 griff Peche auf stilisierte vegetabile Elemente, Blätter und Blütenknospen an den Ecken zurück. Diese sind symmetrisch platziert, sodass sich eine horizontale, eine vertikale und zwei diagonale Spiegelungsachsen ergeben. Die Ausführung für die Wiener Werkstätte übernahm die Rahmenhandlung Max Welz. Der Rahmen wurde aus Lindenholz geschnitzt und danach polimentvergoldet.